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Die Beichtstühle
Links und rechts neben dem Altar stehen zwei merkwürdige Gebilde. Was soll das sein? Kleine Nebenaltäre vielleicht? Nein, es sind die Reste der Beichtstühle. Moment, wird da
mancher sagen: Die gibt es doch nur in katholischen Kirchen. Nein, auch in der evangelischen Kirche gab und gibt es die Beichte und das persönlich-vertrauliche Gespräch mit dem Pfarrer. Dort, wo es geübt wird, da kann es bis heute eine große Lebenshilfe sein.
Von Zöblitz wird berichtet, dass um 1720 jeden Sonnabend am Nachmittag so viele Leute zur Beichte kamen, dass ein zweiter Pfarrer angestellt werden musste. Darum bekam die Kirche 1731 auch gleich zwei Beichtstühle. Gestiftet hat sie Johann Christian Ziehnert (1682 -1765), ein Zöblitzer Fleischermeister und Gerichts- beisitzer, der auch einen großen Teil seines Geldes für einen Armenfonds, das sogenannte Ziehnertsche Legat, gab. Beim Entwurf der Beichtstühle hat Baumeister Simon schon den Altar vor seinem geistigen Auge gehabt, denn mit den kleinen Serpentinsteinsäulen erinnern sie sehr an den Altar. Auch der innere Zusammenhang ist dabei hergestellt. Was von der Kanzel der ganzen Gemeinde zugesagt und am Altar für alle erbeten wird, das wird einem im Beichtstuhl persönlich versprochen.
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Leider haben die beiden Beichtstühle im Laufe des 19. Jahrhunderts ihre Funktion weitgehend verloren, da die persönliche Beichte immer seltener geübt wurde. So hat man bei der großen Kirchenrenovierung 1904 nur ihre Vorderfront belassen, diese an die Wand gerückt und sie später zur Aufnahme der Gedenktafeln für die Opfer des l. Weltkriegs 1914 - 18 genutzt. |
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